Ab nach Lanzhou 

Nachdem Start nach Lanzhou waren wir gespannt, was uns Landschaftlich erwartet. Es war nicht mehr ganz so karg und es wurde schon ein wenig grüner. Wir passierten viele kleine Ortschaften und hatten so viel Abwechslung und haben viele freundliche Menschen getroffen. Es ist gerade Erntezeit und überall auf den Feldern entlang der Straße wird hart gearbeitet. Angebaut wird hauptsächlich Mais, wir haben auch Felder mit Peperoni’s, Dattel und Walnuss Bäume sowie große Apfel Plantagen gesehen. Viele Menschen leben hier ausschließlich von der Landwirtschaft und man sieht ihnen die harte Arbeit sehr an. Während unser ersten Nacht nach dem Start erlebten wir einen heftigen Sturm, der uns fast das Zelt wegwehte. So mussten wir Nachts unser Zelt im Sandsturm nochmal komplett abspannen, was ein ganz schöner Spaß war.

Am nächsten Morgen hatten wir dann auch deutlich kühlere Temperaturen und so mussten wir seit langem mal wieder die langen Klamotten rausholen. Das kühle Wetter begleitete uns ein paar Tage, auch hier steht der Herbst vor der Tür und die Bäume färben sich so langsam herbstlich. Aber wir hatten Glück und die Sonne zeigte sich ein paar Tage später wieder. Allerdings Nachts wird es jetzt schon sehr kalt und wir sind froh unsere Warmen Schlafsäcke zu haben.

Unsere Strecke nach Lanzhou verlief eigentlich recht entspannt meist parallel zur Autobahn oder verbotener Weise auch mal darauf. Bis kurz vor Lanzhou hatten wir auch kaum Höhenunterschiede zu bewältigen. Das Problem ist immer auf die Autobahn zu kommen. Sie ist komplett eingezäunt und über die normalen Auffahrten ist es normalerweise nicht immer möglich, da dort Zollstationen sind und die Polizei natürlich keine Radfahrer auf der Autobahn will. Wir haben hier meist ein Loch im Zaun genutzt oder uns an einer Zollstation durchgemogelt, verfolgt hat uns bisher noch niemand. Vor Lanzhou mussten wir dann noch einen fast 3000m hohen Pass bewältigen, dieser hatte aber eine sehr moderate Steigung. Oben angekommen hatten wir eine tolle Landschaft vor uns, bevor es dann auf die 160km lange Abfahrt nach Lanzhou ging. Wir hatten die letzten beiden Tag vor Lanzhou tollen Gegenwind, was dann natürlich extrem viel Spaß macht. In Richtung Lanzhou kamen auch deutlich mehr Ortschaften und Städte. Dadurch wurde es auch extrem dreckig. Speziell auf den Straßen liegt unglaublich viel Staub, der aufgewirbelt wird und auch die Abgase von einigen Fahrzeugen sind extrem. So waren wir froh das wir jeden Abend einen Fluss gefunden haben, wo wir uns wenigstens den ganzen Dreck und Staub abwaschen konnten.

Lanzhou ist die Hauptstadt der Provinz Gansu und mit 3,3 Millionen Einwohnern eine eher kleinere Großstadt in China. Durch die Stadt fließt der Gelbe Fluss der auch grob die Reis und Nudelgrenze in China bildet, also ab jetzt gibt’s nur noch Reis. Er bildet auch die Grenze zwischen dem Gelben und dem Grünen China und so lassen wir die Wüste langsam aber sicher hinter uns. Lanzhou wurde auch vor mehreren Jahren aufgrund der Luftverschmutzung zur dreckigsten Stadt der Welt erklärt. In China wird hauptsächlich mit Kohle geheizt und das erzeugt natürlich ordentlich Smog. China ist damit auch seit einigen Jahren der größter Umweltverschmutzer auf unserem Planeten. Aufgrund das China ein Schwellenland ist, sind hier die Forderungen des Kyoto Protokoll nicht so streng und es wird sich hauptsächlich auf das Wirtschaftswachstum konzentriert und es darf so fröhlich weiter verschmutzt werden.

Angekommen in Lanzhou mussten wir erst mal ein Hotel finden, welches uns aufnehmen durfte. Wir dachten wir hätten diesen Spaß hinter uns gelassen. Nach 2 Stündiger Suche und etlichen Diskussionen an der Rezeption, durften wir dann in einem 7DaysInn Hotel einchecken. Wir sind in 7 Tagen jetzt ca. 760km gefahren und froh mal eine kleine Pause einlegen zu können. Eine richtige Dusche und saubere Wäsche ist schon Luxus!
Am ersten Pausentag nutzte Frank das gute Wetter und kletterte auf den Hausberg der Stadt Gao Lan Shan. Von hier hatte man einen tollen Blick über die ganze Stadt. Hier gab es verschieden alte Chinesische Pagoden sowie auch ein Kloster mit Mönchen. Hier nutzte Frank auch gleich die Chance in einen traditionellen Chinesischen Kimono zu hüpfen. Ansonsten haben wir ein bisschen das Nachtleben erkundet, haben hier aber nicht besonders viel interessantes gefunden.

Nach Lanzhou ist unser nächstes Ziel Chengdu das ca. 850km weiter im Süden liegt. Wir hoffen das wir dann so langsam die subtropisches Klimazone erreichen und so dem kaltem Herbstwetter hier entfliehen können.
Mit unserem Freund Adi Rückewold hatten wir vor kurzem auch wieder ein kleines Interview und vielleicht hat uns der ein oder andere auch im Radio gehört. Wir sind super Happy und dankbar über die Möglichkeit die uns Adi bietet. Diesmal gab es sogar einen Artikel auf der Antenne Thüringen Seite auf dem auch unser Radio Edit zuhören ist.

http://www.antennethueringen.de/blog/thueringen/mit-dem-fahrrad-einmal-um-die-welt-265535

2 Gedanken zu “Ab nach Lanzhou 

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