Thailand – 9 Monate und 13.500 Kilometer später!

Nachdem wir Heiligabend noch in Laos verbracht haben ging es für uns am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages zur Thailändischen Grenze. Dort mussten wir für 8 Dollar ein Busticket kaufen, um 3 km mit dem Bus über die Brücke der Freundschaft nach Thailand zu kommen. Die Freude hielt sich darüber natürlich in Grenzen da wir dafür unsere Räder erst wieder in einen Reisebus verladen mussten. Nachdem wir in Thailand die Grenzstation verlassen haben, fiel uns sofort auf, das man hier anders als in allen anderen Ländern die wir bereist haben auf der falschen Seite fährt. Daran mussten wir uns erst mal gewöhnen. Auch stand natürlich ein Geldwechsel an, da neues Land auch wieder neue Währung bedeutet. Nach 4 Bankautomaten und 30 km später konnten wir dank unserer 4 verschiedenen Kreditkarten endlich Geld abheben und nun auch endlich Mittag machen, da wir wieder liquide waren. 🙂

Unser erstes Ziel hieß Chiang Rai, nach 120 km und guten Wetter sind wir dort am ersten Tag eingeradelt und haben ein Hostel in der Stadt bezogen. Auf der Straße haben wir Roch aus Frankreich kennengelernt, der eine Basejumpschule in Charmonix betreibt und auch mit dem Rad unterwegs ist. Durch ihn haben wir einen tollen Einblick in den Basejumpingsport bekommen und ein paar tolle Stories gehört. Wir haben 2 Nächte in Chiang Rai verbracht und uns einen coolen Radladen angesehen und uns durch die Stadt treiben lassen.

Weiter ging es im strömenden Regen Richtung Chiang Mai. Nachdem wir schon mittags klitschnass waren, holten wir Nachmittags einen Franzosen auf dem Rad ein, der schon 5 Jahre um die Welt radelt. Julien wollte in einem Tempel zelten, da sagten wir natürlich nicht nein und folgten ihm. Wir hatten einen schönen Abend zusammen und starteten am nächsten Morgen gemeinsam. Leider hatte Patrick Halsschmerzen und die Grippe kündigte sich durch den Regen und die Nässe vom Vortag an. Also verabschiedeten wir uns zum Mittag von Julien und haben uns ein nettes Guesthouse gesucht.

Trotz der „Männergrippe“ entschieden wir uns am nächsten Tag mit dem Bus ein Stück Richtung Chiang Mai zu fahren und die letzten 20 km radelten wir durch kleinere Straßen bis in den Bikepark Chiang Mai, der 35km außerhalb in den Bergen liegt. Besucht haben wir dort unsere Freunde aus Eisenach, die hier im Winter gearbeitet haben und verweilen. Jan und Robert auch unter „Ronny Racing“ in unzähligen Videos bekannt, haben dort Motorräder; Fahrräder und eine netten Bungalow. Richtige Hippies eben, die ihr Leben in vollen Zügen genießen. Es war uns ein Fest! Wir waren auf einer Motocrossstrecke, mit dem Rad im Wald, mit den Leihscootern im Dschungel, wandern und haben Wasserfälle besichtigt usw. wir feierten Roberts 30 igsten in einem riesen Baumhaus mit seinen Freunden Veronica, Antje und Daniel sowie Baja. Wir waren vom 29.12.bis 11.01.2018 dort. Patrick konnte sich auskurieren und wir konnten mal abspannen im Ferienlager Ronnywood :-)! Vielen Dank dafür.

Wie jeder Abschied, fiel uns auch dieser nicht leicht, doch wir machten uns auf den Weg Richtung Bangkok. Der erste Tag nach der langen Pause, beinhaltete extrem steile Berge und sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Die normale Straße war so steil, das wir mit den Rädern Serpentinen die Straße hinauf fahren mussten, was uns bisher noch nie passiert ist. Der weitere Weg führte uns entlang einiger Nationalparks die rund um Chiang Mai lagen. Hier gab es sehr ruhige Straßen und wunderschöne und scheinbar unberührte Natur zu bestaunen. Am Abend versuchten wir wieder in einem Tempel unterzukommen und es hat prompt geklappt. Es lief zwar den ganzen Abend nervige Musik aber nichtsdestotrotz hatten wir Strom und Sanitäranlagen. Der nächste Tag beinhaltete wieder eine kleine Dschungeletappe. Patrick fand auf der Karte eine Straße die uns ein paar Kilometer sparen sollte. Die Einheimischen gaben uns verstehen wir sollten in die andere Richtung weiter fahren. Aber wir zogen trotzdem los und nach kurzer Zeit fanden wir uns auf einem Feldweg wieder. Der Weg wurde nach und nach immer schmäler zugewachsener bis er dann durch einige ausgetrocknete Flüsse einfach aufhörte. So mussten wir mehrere male unsere Bikes durch tiefe Flussbetten auf die andere Seite hieven. Irgendwann wurde der Weg wieder ersichtlich und besser. So erreichten wir ein kleines Dörfchen wo es erst mal eine Pause in einem kleinen Lebensmittelgeschäft gab.

Nach den doch recht anstrengenden ersten beiden Tagen verliefen die nächsten auf unserem Weg nach Bangkok recht unspektakulär und es ging hauptsächlich flach dahin. Wir nutzten Teilweise die Autobahn und sehr gut ausgebaute Landstraßen um voran zu kommen. Teilweise war der Verkehr schon ein wenig gefährlich, aber wir sind ja so langsam daran gewöhnt und nehmen manche Szenen einfach gelassener. Wir haben es auf unserem Weg nach Bangkok auch geschafft jeden Abend in einem Tempel unterzukommen. Man fährt hier einfach in die Tempelanlagen und fragt die Mönche ob Sie einem Platz zum Schlafen haben und ob wir unser Zelt irgendwo aufstellen können. Die Mönche sind sehr freundlich und zeigten uns meist gleich die Duschen und Toiletten. die Mönche plauderten auch immer ein bisschen mit uns und waren sehr interessiert an unserer Reise. Wir bekamen teilweise auch Getränke und Essen von ihnen und das alles umsonst. Am letzten Abend bevor wir Bangkok erreicht haben hatten wir einen richtigen Luxustempel bei dem wir ein separates Zimmer mit Toilette und WLAN bekommen haben.

Am vorletzten Tag bevor wir Bangkok erreichten, haben wir die längste Etappe unserer Reise mit 170 km absolviert. Hier ging es immer auf dem Standstreifen der Autobahn entlang, am Ende des Tages waren wir doch beide sehr erstaunt über die vielen Kilometer aber auch Stolz mal so eine lange Etappe gefahren zu sein. So konnten wir uns für den Zieleinlauf nach Bangkok am letzten Tag ordentlich Zeit lassen und entspannt in die Stadt einrollen. Wir sind dann im Granny Bike.Bed Guesthouse untergekommen. Ein Hostel extra und nur für Biker welches von Neemo und Parn betrieben wird die nebenbei noch einen Radladen besitzen. Hier haben wir auch ein paar andere Radler aus der Schweiz, Italien und Malaysia getroffen und waren somit unter Gleichgesinnten.

Mit Bangkok haben wir nun auch das Ziel unseres kleinen Radtrips erreicht. Auf der einen Seite natürlich mit gemischten Gefühlen da wir in den letzten 9 Monaten viel gesehen und Erlebt haben. Aber es hat sich auch während der letzten Zeit auf der Reise etwas der Alltag eingeschlichen und das Radfahren und Entdecken ist ein wenig wie Arbeiten geworden. Wir hatten dennoch immer Spaß, haben auch immer mehr die Heimat, Familie und Freunde vermisst.  So haben wir uns nach vielen Gesprächen dazu entschieden in Bangkok unseren Trip zu beenden. Wir freuen uns riesig die Reise Gesund und ohne wirkliche schwerwiegende Zwischenfälle zusammen zu beenden. Das war unser Ziel, wir hatten eine tolle  Zeit zusammen haben unglaubliche tolle Erfahrungen gemacht überall Freundliche Menschen getroffen die uns immer geholfen haben. So haben wir einen komplett anderen Blick auf die Welt bekommen und viele Länder von denen wir nur gehört haben in der Realität gesehen und konnten uns so ein eigenes Bild machen.

Nach dem wir ein paar Tage in Bangkok verbracht haben ging es mit dem Flieger über Dubai nach Frankfurt wo wir am 19 Januar bei doch recht frischen Temperaturen gelandet sind. Ein wenig verrückt ist dabei für uns wie schnell man mit dem Flugzeug Zuhause ist. Wir haben für den Weg durch 18 Länder bis nach Thailand 9 Monate gebraucht mit dem Flieger hat es nur 17h gedauert um wieder in Deutschland zu sein.

Auf diesem Weg wollen wir allen fleißigen Lesern unseres Blogs danken, wir haben uns über jede Nachricht von euch mega gefreut und hoffen das wir dem einen oder anderen die Zeit beim Lesen am Arbeitsplatz ein wenig erträglicher machen konnten 🙂

Wir lassen jetzt erst mal alles ein wenig sacken und lassen aber in geraumer Zeit wieder was von uns hören denn wir haben viel gesehen und noch mehr erlebt das muss alles auch mal erzählt werden.

11 Gedanken zu “Thailand – 9 Monate und 13.500 Kilometer später!

  1. Vielen Dank für den schönen Reisebericht. Hat mir viel Freude gemacht euren Blog zu lesen! Ihr habt verdammt viel erlebt und könnt stolz auf eure Leistung sein! Super Ding 🙂

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  2. Ich hab eure Berichte auch super gerne verfolgt. Hat wirklich Spaß gemacht. Wünsche Euch einen guten Start zu Hause und eine schöne Zeit mit den Familien.

    Alles Liebe und viele Grüße
    Monia

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  3. Such an amazing trip you’ve completed! I’ll miss the updates, but am grateful to have lived through your experiences for the last 9 months! What an amazing friendship you have!

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  4. Wir haben eure Reiseberichte gern gelesen und waren in Gedanken immer bei euch.Es war eine tolle Leistung, Wir wünschen Euch alles Gute und noch viel interessante Reisen mit oder ohne Rad. Elke und Günter

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  5. Gratulation von uns für das gute Gelingen – Ihr könnt wirklich stolz auf Euch sein. Wir haben uns mal ziemlich am Anfang unserer Reise getroffen – wir sind die älteren Frankfurter mit dem Tandem – Chapeau aus Bangladesch von Koni und Ute

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