Bulgarien wir kommen !!!

Wir verließen Belgrad am 15.05.2017 und machten uns auf den Weg nach Smederevo. Hier hatten wir die Möglichkeit ein Werk von Franks alter Firma PKC Group zu besichtigen, aber dazu später mehr. Der Weg aus Belgrad war ziemlich beschwerlich. Es ging stetig bergauf und der Verkehr musste auch immer im Auge behalten werden. An einer Ampel hatte Patrick ziemlich Glück, das er nicht von einem Taxifahrer aufgeraucht wurde, dieser schrammte nur ca. 2cm an seinen Taschen vorbei. Bis Smederevo hatten wir noch zwei weitere Berge vor uns, die für ordentlich Schweiß sorgten. Bei Temperaturen um die 30°C. Aber wir genossen natürlich die rasanten Abfahrten mit unseren roten Schwerlasttransportern. Mit deutscher Überpünktlichkeit liefen wir bei Franks Firma ein und wurden schon erwartet. Wir wurden durch die Produktion geführt und konnten uns alles anschauen. Frank konnte sich dabei die Vorserienproduktion von einem Sensor anschauen, welchen er konstruiert hatte und sich mit den Mitarbeitern über den Projektstatus austauschen und schauen wie die Produktion anläuft. Wir bedanken uns bei PKC für diese Möglichkeit.

Nach der Besichtigung ging es weiter auf einer stark befahrenen Straße. Hier stopten wir an einem kleinem Imbiss und gönnten uns ein verspätetes Mittagessen, mit zwei großen Burgern und Getränk für ca. 4€. Mit vollem Bauch machten wir uns weiter auf dem Weg, um uns ein nettes Plätzchen zum zelten zu suchen. Wir fanden einen kleinen idylischen See, an dem bereits ein paar Angler unterwegs waren. Hier konnten wir natürlich gleich baden und uns abkühlen, von dem alltäglichen Hitzewahn.

Am nächsten Tag machten wir uns auf in Richtung Stausee Eisernes Tor, ohne zu ahnen welche beeindruckende Landschaft uns erwartet. Auf unserer Strecke dorthin, passierten wir einen großen Braunkohle Tagebau, bevor wir dann wieder zur Donau abbogen. Von weiten sahen wir schon die Berge von Rumänien und waren von der landschaftlichen Veränderung begeistert. Was uns stets ins Auge fällt, ist die Breite der Donau. Diese ist absolut nicht mehr vergleichbar mit der in Deutschland und beträgt hier teilweise das 4 oder 5 fache. Nachdem wir die Donau erreichten, legten wir eine kleine Mittagspause ein und trafen prompt drei weitere Radler aus Deutschland. Ein Pärchen aus Berlin und einen Radler aus Mittelfranken, beide mit dem Ziel Bukarest. Wir fuhren ein Stück zusammen und konnten mal wieder ein bisschen quatschen und ein paar Erfahrungen austauschen. Am SliverLake, einer Art Hotelkomplex mit See, beschlossen wir alle gemeinsam zu baden und ein Päuschen einzulegen.

Unser Weg führte uns dann weiter bis an den Stausee Eisernes Tor in die Stadt Golubac, welcher eine beeindruckende Kulisse bot. Nach kurzem shopping Stop, ging es an die Zeltplatzsuche.

Garnicht so einfach, wenn rechts die Felsen nach oben ragen und links der Stausee ist. Dank MapsMe haben wir eine Art Aussichtspunkt gefunden, den wir aufsuchten. Der Weg war sehr steil und wir mussten unsere Räder teilweise schieben. Wir bogen in einen alten Steinbruch ab und hatten einen tollen Ausblick auf den See. Wir erkundeten den Steinbruch ein wenig und fanden einen grandiosen Aussichtspunkt, mit einem nicht ganz ungefährlichen Auf- und Abstieg.

Der Steinbruch bot eine tolle Fotokulisse, die natürlich ausgenutzt werden musste.

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Ein paar coole Langzeitbelichtungsaufnahmen wurden gemacht

Am nächsten morgen starteten wir ziemlich früh und bogen in das Eiserne Tor Tal ein. Auf der linken Seite sah man die imposante Rumänische Karpaten. Man fühlte sich laut Patricks Aussage, schon fast wie in einem Fjord in Norwegen.

Bei unserer Mittagspause trafen wir ein weiteres Reiseradler Pärchen aus Hamburg, diese wollen bis nach Thailand.

Super gestärkt ging es nach der Mittagspause weiter und wir machten ordentlich Tempo und genossen dabei die atemberaubende Landschaft. Natürlich hatten wir hier auch einige Bergetappen zu überwinden. Wir hatten hier das Glück uns an einen vor uns fahrenden Bagger zu hängen und uns den Berg hochziehen zu lassen. Mit den schweren Bikes, war das eine willkommene Entlastung und der Baggerfahrer war auch happy.

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Unser Lift nach oben

Am Gipfel angekommen, trafen wir noch drei Schweizer. Zwei mit Liegetrikes und einer mit normalen Bike, denen wir für die letzten Meter den Bagger überließen. Nach einer rasanten Abfahrt mit ca. 50 km/h, begann es zu regnen und zusammen mit den Schweizern und dem Pärchen aus Hamburg, suchten wir Unterschlupf in einem Cafe. Allein an diesem Tag bewältigten wir mit unseren ca. 50kg schweren Bikes 1300hm !!!

Wir beschlossen zusammen mit den Schweizern zu Campen und fanden einen nette Möglichkeit direkt an der Donau mit Blick auf die Rumänische Seite.

Die Jungs sind ziemlich professionell ausgestattet und vermarkten ihren Trip auf allen nur erdenklichen Kanälen mit Kamera Drohne, mehreren Foto und Video Kameras und Hightech Equipment. Auf www.hellobikeworld.com könnt ihr euch einen Überblick verschaffen. Wir hatten zusammen mit den Jungs bei Bier und Lagerfeuer, einen tollen Abend, mit coolen Gesprächen und Reisestorys.

Am nächsten morgen trennten sich unsere Wege, da die Schweizer auf der Rumänischen Seite weiterfahren wollten. Wir entfernten uns langsam wieder ein wenig von der grandiosen Landschaft des Vortages und radelten wieder mehr in flacheren Gefilden. Die Vortages Etappe und die zunehmende Hitze, machten uns ziemlich zu schaffen und so kamen wir Anfangs nicht so richtig in tritt. Nach einem abermals üppigen Burger Mittagessen
(400g Hackfleisch), ging es weiter. Nur leider sehr beschwerlich bei so viel Fleisch im Magen, aber wir sind ja nicht zum Faulenzen hier.

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Unsere kleinen Monsterhamburger

Abends fanden wir noch einen netten Zeltplatz an einem See. Den Tag ließen wir dann beim Lagerfeuer ausklingen.

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Am nächsten Tag war unser Ziel Bulgarien. Kurz nachdem Start, passierten wir einen an der Straße liegenden Friedhof, an dem wir Rico kennenlernten. Rico sprach sehr gut deutsch, da er 30 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet hat. Wir treffen hier übrigens viele Menschen die deutsch können, da viele in Deutschland gearbeitet haben und wenn Sie das Rentenalter erreicht zurück in ihre Heimat gehen. Rico erzählte uns, das er im Moment sein Grab baut und lud uns ein es zu besichtigen. Für uns war das ein bisschen seltsam, das man sich hier in Serbien sein Grab selber bauen kann. Was uns Rico dann zeigte versetzte uns ins staunen. Das Grab war wie eine kleine Kapelle aufgebaut, im Erdgeschoss stehen die Särge und die 1.Etage dient als Aussichtspunkt für Rico’s Geist nach dem Tod, um nach den jungen Mädels Ausschau zu halten, wie er uns erklärte. Rico war mit seinen 73 Jahren noch ziemlich fit und ein wirklich netter Zeitgenosse.

Nachdem kurzen Zwischenstopp ging es weiter Richtung Bulgarien. So richtig wollte es nicht laufen und wir fühlten uns nicht so spritzig wie die Tage zuvor. So ließen wir es ein wenig ruhiger angehen und radelten gegen Mittag über die Bulgarische Grenze.

Nach kurzem Stop machten wir uns auf den Weg nach Vidin, wo wir uns einen Tag Pause gönnen mit Dusche und Bett. 🙂

Belgrad

Nachdem wir mit Chris das Hostel bezogen hatten, stürzten wir uns in das Nachtleben von Belgrad. Wir zogen erstmal in die Innenstadt und hier fand eine große öffentliche Party statt. Danach nahmen wir noch einige Clubs und Bars mit und trafen durchweg sehr freundliche Menschen.

Nach einer kurzen Nacht, ging es los und wir erkundeten Belgrad bei Tag. Zusammen mit Chris, ging es auf die Festung von Belgrad mit Blick auf die Kriegsinsel und die durch Belgrad fließende Save.

Natürlich merkt man der Stadt noch den Kosovokrieg an, der bis Ende der 90er Jahre anhielt. Einige Gebäude sehen noch teilweise zerstört aus, befinden sich aber im Aufbau. Trotzdem finden wir, das die Stadt im Aufschwung ist und viel in ein moderneres Stadtbild investiert wird.

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Vor dem Dom des Heiligen Sava

Mit Chis ging es am abend in ein original Serbisches Lokal, was ein wenig außerhalb des Stadtzentrums lag. Hier nahmen wir einen typischen Serbischen Grillteller mit Brot zu uns sowie landestypischen Beilagen (Zwiebeln ohne Ende) und waren von der Vielfalt begeistert. Nur leider haben wir bei dem ganzen Hunger vergessen, ein Bild zu machen. Anschließend zogen wir noch ein bisschen durch die Stadt und strandeten auf einer Studentenparty. Am nächsten morgen verließ uns Chris in Richtung Prag und wieder mussten wir uns von einem tollen Radkumpel verabschieden. Wir bedanken uns hier nochmal bei Chris für die 2 tollen Tage und wünschen ihm auf diesem Weg alles Gute.

Wir blieben noch einen Tag länger in Belgrad, denn wir mussten ja auch mal wieder ein paar Blogbeiträge verfassen, welche immer sehr zeitaufwendig sind. (denkt man bei den Rechtschreibfehlern nicht, ist aber so!!! 🙂

Belgrad hat für uns seinen ganz eigenen Charme, wir waren überrascht wie lebendig die Stadt ist und freundlich die Menschen überall sind und waren auch überrascht wie viele Menschen Englisch sprechen.

Weiter nach Belgrad

Hallo Serbien am Abend!

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Einfahrt nach Serbien

Nach dem Grenzübergang machten wir uns schleunigst auf die Zeltplatzsuche, da es bereits schon ca. halb acht war. Die Suche war dann ziemlich kompliziert, erst laute Schüsse an einem Fischteich, als ob jmd. jagt oder so ähnlich, aber vermutlich diente dies zur Vogelabwehr, dann wurde es langsam dunkel, kleinere Hunde jagten uns. Kurz bevor wir verzweifeln wollten und anfingen uns auf die Nerven zu gehen, fanden wir in einer Hecke eine kleine Stelle zum zelten. An diesen Abend ging es ohne Essen und waschen ins Zelt!

Nachdem aufstehen und zusammenpacken, ging es weiter in ein kleines Dorf. Dort haben wir die Ungarischen Forint in Serbische Dinar getauscht und dann auch gleich mal gefrühstückt. Wir hatten bereits morgens sehr warme Temperaturen und tolles Wetter. Zum Mittag gab es einen leckeren Burger mit Pommes.

Weiter ging es, um am Abend an einem Kanal einen Zeltplatz zwischen Anglern zu finden. Endlich wieder Wasser zum waschen nach 100 km, Gegenwind und 27° war das auch dringend notwendig.

Nach einer entspannten Nacht, mit leichtem Regen ging es los und natürlich wie die ganze Woche schon mit Gegenwind! Wir fahren jetzt oft auf kleineren bis stark frequentierten Landstraßen. Radwege gibt es meist nur im urbanen Raum also der Stadt. Als wir nach 20 km Novi Sad passierten und Richtung Belgrad weiterfahren wollten, trafen wir Simone aus Freiburg mit Hänger und Hund, die einfach mal ans Schwarze Meer fahren will.

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Simone mit Hund und Chris

Respekt dafür! Alleine mit Hund! Sie war aber in Begleitung von Chris. Chris ist aus Lettland, lebt aber nach Zwischenstopps in Amsterdam, Berlin und Sydney mit seiner Frau und seinen zwei Jungs in Prag. Wir beschlossen gemeinsam nach Belgrad zu fahren, da der Verkehr echt stark war und wir so eher gesehen wurden.

Es war ein sehr schöner Tag und als Simone über Couchsurfing einen Schlafplatz gefunden hat, sind wir mit Chris in ein kleines Hostel im Herzen von Belgrad gefahren. Hier wollen wir nach ca. 500 km von Budapest, 2-3 Nächte bleiben und uns die Stadt bei Tag und bei Nacht ausführlich ansehen. Und natürlich auch mal wieder in eine richtige Dusche hüpfen.

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Ankunft in Belgrad