Auf Vietnam haben wir uns richtig gefreut, da wir endlich mal wieder ein neues Land entdecken dürfen. Die Ausreise aus China war entspannt und verlief zügig. Wir wurden mit unseren Fahrrädern sogar bevorzugt behandelt, ein komplett anderes Bild im Vergleich zur Einreise Anfang September in China. Die Einreise in die Sozialistische Republik Vietnam war ebenso unkompliziert. Als erstes suchten wir nach Grenzübertritt einen Bankautomaten, um wieder flüssig zu sein. Der Kurs in Vietnam entspricht 1 zu ca. 27.000, d.h. 1 Euro sind 27.000 Vietnameische Dong. So hatten wir doch wieder mehrere Millionen nachdem abheben im Geldbeutel und müssen uns erst wieder an die Scheine mit den vielen Nullen gewöhnen. Bei unserem ersten Mittagessen haben wir einen Vietnamesen kennengelernt. Dieser hat in Wien Bauingenieurwesen studiert und ist seit einem halben Jahr zurück in Vietnam. Er sprach recht passabel Deutsch und so haben wir uns ein bisschen mit ihm unterhalten. Er hat uns ein wenig bei unserer Bestellung geholfen und uns am Ende sogar eingeladen.
Für uns ging es dann weiter Richtung Ha Long Bucht, wo wir uns die Insel Cat Ba anschauen wollten. Auf dem Weg dorthin haben wir ein Holländisches Trio aufgegabelt. Das Bestand aus Everhardt der in den Niederlanden gestartet ist und seinen Freunden Albert und Elma die ihn für 6 Wochen begleiteten. So beschlossen wir kurzerhand zusammen zu radeln, da Sie ebenfalls auf die Insel wollten.
Nach einer Übernachtung in Ha Long, ging es am nächsten Morgen mit der Fähre auf die Insel. Die Fähre fuhr entlang der vielen imposanten Karstberge und an Schwimmenden Fischerdörfern vorbei. So haben wir schon mal für kleines Geld eine kleine Tour durch die Ha Long Bucht bekommen. Mit der Fähre haben wir an der Nordseite angelegt und sind dann zusammen die 22 km zur Südseite der Insel geradelt. Die Fahrt über die Insel war traumhaft, fast wie im Paradies. Cat Ba ist definitiv einen Besuch wert. Angekommen auf der Südseite haben wir zuerst ein Hotel für uns gesucht und den Tag entspannt ausklingen lassen. Die nächsten Tage haben wir dann die Insel erkundet, im Meer gebadet und einfach mal nichts gemacht. In Cat Ba haben wir dann auch David Stanbridge wieder getroffen, den wir in Österreich und in China getroffen haben sowie Ralf aus Bad Tölz, der ebenfalls in Deutschland mit dem Fahrrad gestartet ist. So hatten wir jeden Abend beim Essen viel zu erzählen und konnten ein paar interessante Geschichten der anderen hören. Interessant ist dabei auch das die Höllander schon von uns gehört hatten. Da unser Kumpel Seth aus England ebenso mit ihnen ein paar Tage unterwegs war. So ist es schon interessant das unter den Radfahrern irgendwie jeder jeden kennt.
Nach 4 Tagen auf der Insel, ging es für uns dann am frühen Morgen mit dem Schnellboot nach Hai Phong. Von dort sind wir die ca. 110km bis in die Hauptstadt Hanoi geradelt.
In Hanoi haben wir fast eine ganze Woche verbracht. Wir haben ein Hostel im Old Quarter bezogen und waren somit mitten im Zentrum der Stadt. Hanoi hat einen besonderen Flair, sehr lebendig und hektisch. Besonders an den Verkehr in Hanoi muss man sich gewöhnen. Es sind ca. 80% Mopedfahrer auf den Straßen unterwegs die sich ihren Weg mit wildem Gehupe durch die Straßen bahnen. Auf den ersten Blick scheint , das es keine Regeln gibt und jeder Fährt wie er mag, aber nach einiger Zeit merkt man das der ganze Verkehr im Fluss ist und eigentlich jeder auf jeden achtet. Ebenso als Fußgänger braucht man ein bisschen Gewöhnung, ehe man sich bei fließenden Verkehr traut sich auf die andere Straßenseite zu kämpfen. So ist es bei diesem Verkehr nicht verwunderlich das Vietnam eines der Länder mit den meisten Verkehrstoten weltweit ist.
In Hanoi haben wir uns das Militärmuseum angesehen, in dem man viel über den Vietnam Krieg erfahren kann, haben unser Visum für Thailand beantragt und waren viel in den Kneipen im Old Quarter unterwegs. Wir haben uns auch nochmal mit unseren Niederländischen Freunden zum Essen getroffen und haben generell viele Leute die in Vietnam Reisen kennengelernt. An soviele Touristen müssen wir uns erst wieder ein wenig gewöhnen.
Vietnam hat uns bisher wirklich überrascht und ist von der ganzen Atmosphere und wie es auf uns wirkt deutlich angenehmer als China. Wir hatten eigentlich vermutet der Unterschied ist nicht so gravierend, aber dennoch fühlten wir uns hier gleich wohl. Die Menschen sind freundlicher und wirken offener. Für uns geht es nach Hanoi erst noch nach Ninh Binh, von da aus starten wir dann Richtung Laos.
Ha Long Bucht und Cat Ba sehen echt gut aus! Schöne Bilder. Euch noch viel Spaß in Vietnam (glaube ich sofort, dass es dort ganz anders ist, als in China). Wir haben das Festland Indien’s gestern verlassen und sind auf Sri Lanka im Grünen…
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Wow, das hört sich sehr gut an! Genießt es!
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