Laos, ……Dschungel, Berge und Mekong!

Die Reise führte uns durch die wunderschöne Bergwelt nach Laos. An der Grenze angekommen, beantragten wir das Visa on Arrival. Kostet ca. 30 – 35 Dollar und ging relativ schnell. Ärgerlich war nur das die Grenzbeamten beim Geldwechseln 10 Euro einbehielten, bzw. ihren persönlichen Kurs festlegten. Die Grenze lag oben auf dem Berg und so ging es für uns mit einer langen Abfahrt in die nächste Kleinstadt, in der wir in einem Guesthouse übernachtet haben. Die Nächte sind sehr kalt, mit Temperaturen um die 5 °C. Tagsüber wenn die Sonne den Nebel durchbricht, haben wir um die 25 °C. Laos ist im Vergleich zu Vietnam sehr sauber, aber auch ärmer. Die Menschen sind sehr freundlich und winken, die Kinder freuen sich riesig und staunen, wenn Sie uns auf dem Fahrrad sehen und rufen uns immer wieder Saabadi zu, was Hallo auf laotisch heißt. Unser Ziel war vorerst Luang Prabang, wo wir zu Weihnachten sein wollten.

Laos ist von Norden nach Süden durch ein bis zu 2000m hohes Gebirge durchzogen. Das hieß für uns viele steile Berge, hügelige Straßen aber auch extrem schöne Landschaft.

 

Auf dem Weg nach Luang Prabang hatten wir wenig Verkehr, was sehr entspannt ist nach dem hektischen Vietnam. Am zweiten Tag standen uns mehrere Berge bevor. Nach dem wir den ersten Berg mit ca. 450 Höhenmetern gemeistert haben, fanden wir beim anschließenden Mittag eine Abkürzung auf der Karte. Unsere eigentliche Route sollte 180 km umfassen und die Abkürzung nur ca. 100 km. Auf dem Satelitenbild war der Weg nicht durchgängig zu erkennen und so waren wir ein wenig skeptisch. Wir haben uns dann bei mehreren Einheimischen über den Weg erkundigt ob dieser auch existiert und befahrbar sei. Die Einheimischen sagten der Weg ist befahrbar nur sehr steil, was dies bedeutete sollten wir dann wenig später erfahren. Also gut gestärkt vom Mittag und nach dem morgendlichen Berg, hieß es dann 940 Höhenmeter auf 15 km zu überwinden. Die Teerstraße auf der wir uns befanden verschwand nach wenigen Metern und unser Abkürzung wurde ein ausgewaschener extrem steiler Schotterweg, der immer schlechter wurde. Nach den ersten Metern haben wir beide gedacht, ob das so eine gute Idee war. Es ging hier im ersten Gang nach oben und Stellenweise war es zum schieben zu steil. Mit kleineren Pausen erreichten wir schließlich den höchsten Punkt und hatten eine wunderschöne Aussicht.Wir hatten uns auf der Karte mehrere Ortschaften makiert, um hier nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen. In der ersten Ortschaft auf dem Berg hatten wir nicht viel Glück und wurden nur mit großen Augen angeschaut und keiner verstand so richtig das wir ein Platz zum schlafen gesucht haben. Auf dem Weg durch den Dschungel kamen uns immer wieder LKW und Mopeds entgegen, hier fragten wir immer nach dem Weg und Ortschaften. Auf der Karte haben wir dann den Ort Ban Nambut entdeckt welchen wir dann auch schon auf unserem Weg im Tal sahen. Es wurde langsam spät und so mussten wir zügig eine Bleibe finden. Also ging es die extrem steilen und ausgewaschenen Wege hinunter zum Dorf. Dort angekommen stand ein Polizist mit einer Schnur über die Straße, nach kurzer Diskussion durften wir passieren. Man erzählte uns später, das er überwacht wer die Ortschaft passiert und so die Kriminellen abwehrt. Das Dorf war deutlich größer als die vorherigen und wir waren der Blickfang für alle. Frank knüpfte schnell Kontakt in dem Dorf, da wir nach einem geeigneten Platz für unser Zelt suchten. Wir wurden hier zuerst an einen Fluss geschickt der durch das Dorf fließt, hier haben sich in dem Moment alle Dorfbewohner zur abendelichen Dusche getroffen und hatten natürlich ordentlich was zu staunen, als Sie uns sahen. Nach kurzer Zeit tauchte Bounga mit seinem 3 Monate altem Kind auf dem Arm auf . Er ist der Englisch Lehrer des Dorfes und half uns einen Schlafplatz zu finden, was eine enorme Hilfe für uns war. Er hat uns dann angeboten in der Grundschule zu schlafen. Dies nahmen wir dankend an und richteten uns ein. Dabei beobachteten uns ca. 30- 40 Kinder und lachten über und mit uns. Bounga lud uns dann abends noch zum Essen ein und wir haben mit ihm ein bisschen über das Leben im Dorf geplaudert. Er erzählte uns das es erst seit 2 Wochen Elektrizität im Dorf gibt, wo wir natürlich erstaunt waren. Abends gab es noch ein kleines Dorffest da der Bildungsbeautragte der Region das Dorf besuchte. So wurden auf dem Dorfplatz große Lautsprecher aufgefahren und sehr laut Laotische Musik gespielt. Die Bewohner tanzten dabei wie wild im Kreis um ein Feuer und hatten viel Spaß. Vorher wurde noch ein wenig Reisschnaps in geselliger Runde getrunken. Da es aber ein ziemlich anstrengender Tag war, ging es für uns früh ins Bett. So richtig zum schlafen sind wir allerdings erst nach Mitternacht gekommen, als dann endlich die Musik aus war.

 

Bounga sagte wir müssen vor 8 Uhr aus dem Klassenzimmer verschwunden sein, da die Schule beginnt. Bereits beim Aufstehen waren erste Schulkinder auf dem Schulhof die uns freundlich begrüßten. Am Morgen war es wieder ziemlich kalt und nebelig. Wir verabschiedeten uns noch von Bounga und setzten unsere Fahrt fort. Der Weg aus dem Dorf ging wieder extrem steil bergauf und es ging wieder teilweise im ersten Gang vorwärts. Der Weg wurde nach und nach immer schlechter und es ging im Schritttempo voran. Mit einigen Rasanten Abfahrten und Flussdurchfahrten gepaart. Gegen Mittag, nach dem wir in 3 h ca. 20 km schafften, haben wir endlich eine Schotterstraße erreicht und waren so froh, mal wieder über 10 Km/h zu fahren und schneller vorwärts zu kommen. Diese beiden Fahrtage waren mit Abstand die anstrengendsten auf dem ganzen Trip, gehörten aber auch mit zu den schönsten Erlebnissen vorallem durch die freundlichen Dorfbewohner. Es ist erstaunlich wie die Menschen hier leben, einfach und prímitiv, aber glücklich. Zusammen in großen Familien und meist alle in einem Raum.

 

Als wir dann in Muang Nambak der ersten größeren Stadt nach unserer Dschungeltour ankamen ging es in ein günstiges Guesthouse und nach einer weiteren Nacht starteten wir in Richtung Luang Prabang und kamen gut voran. Wir trafen unterwegs viele Touristen auf einer Organisierten Bikereise sowie Christoph und Valentine, ein Schweizer Pärchen die auf Verlobungstrip sind. Nach 120 km erreichten wir sehr erschöpft Luang Prabang und checkten in einem Hostel ein. Am nächsten Tag hieß es die Stadt und die Kuangsi Wasserfälle ansehen. So haben wir mal richtig einen auf Tourist gemacht und sind ohne Rad mit dem Minibus zu den Wasserfällen gefahren. Es war sehr schön und wir konnten in einem Becken unterhalb des Wasserfalls baden. Es war natürlich total überlaufen, aber dennoch sehenswert.

 

Von hier aus sollte es weiter Richtung Thailand gehen. Am Abend entschieden wir uns spontan unsere Reise auf dem Mekong fortzusetzen und somit ein Paar Kilometer und Tage bis Silvester zu sparen, da wir ja nach Chiang Mai wollen. So ging es um 6 Uhr raus und 8 km zum Boot, Räder verladen. Natürlich waren wir viel zu pünktlich und es ging erst ca 1,5h später los. Morgens auf dem Boot war es sehr kühl und als die Sonne herauskam wunderschön. Was wirklich faszinierend war neben dem Mekong, als gewaltigen Strom an sich, war die Tatsache das wir immer wieder stopten, um Einheimische abzusetzen. Sie wohnen in Dörfern am Fluss die meist nur über den Wasserweg erreichbar sind. Nachdem wir uns mit der Crew angefreundet hatten, bekamen wir sogar ein wenig Essen und tranken Bier. Die Fahrt dauerte immerhin 9h und ging Fluss aufwärts.

Nach einer Nacht in Pak Beng, wollten wir eigentlich weiterradeln. Wir hörten aber, dass ein anderes Schiff weiterfährt bis zur Grenze nach Thailand. Von dort ist es auch nicht mehr soweit nach Chiang Mai. Also Ticket gebucht, Nahrung besorgt und weiter ging die wilde Fahrt durch unberührte Natur. So ging unser Aufenthalt in Laos nach 7 Tagen zu Ende. Laos hat uns besonders durch seine unberührte und tolle Natur und die freundlichen Menschen begeistert.

 

Wir wünschen allen Lesern ein frohes und Gesundes Neues Jahr sowie einen guten Start ins neue Jahr.

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