Die ersten Tage nach Guiyang, gab es für uns landschaftlich nicht viel Neues zu entdecken. Hauptsächlich viele Baustellen, dreckige Straßen und dadurch viel Staub. Die hüglige Landschaft ist gleichbleibend und hält immer wieder kleine Anstiege für uns bereit. Wir haben es jetzt auch geschafft endlich wieder zu zelten. Allerdings ist die Suche nicht immer so leicht und wirklich ruhige Nächte hatten wir meist auch nicht. Am Morgen haben wir meistens den Spaß, alles klitschnass einzupacken und im Laufe des Tages, wenn die Sonne scheint zu trocknen. Am dritten Tag nachdem Start, hatten wir den ganzen Tag leichten Nieselregen. Dieser wurde am Nachmittag stärker. Das erfreuliche für uns war an diesem Tag, das wir 10000 km geschafft haben. Es ist für uns schon eine gewaltige Zahl und wir sind sehr stolz, das wir das zusammen geschafft haben. Eigentlich hatten wir vor an diesem Tag zu zelten, aber durch den immer stärker eisetzenden Regen entschieden wir uns für ein trockenes Hotelzimmer. Haben wir uns ja nach 10000 km auch redlich verdient. Hier haben wir dann erst mal unser ganzes Camping Equipment im Zimmer aufgehangen um alles wieder trocken zu bekommen. So hatten wir leichte Sichtbehinderung im Zimmer. 🙂
Ab Sandu fuhren wir immer entlang des Duliu Flusses und hatten für die nächsten Tage tolle Landschaften und eine sehr schöne Straße entlang des Flusses vor uns. Wir fuhren hier durch viele kleine Dörfer mit alten traditionellen Holzhäusern und netten Menschen. Der Süden von China ist bekannt dafür, das hier viele Minderheiten leben die einen sehr kleinen Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen. Diese Minderheiten haben ihre eigenen Traditionen und meist auch Kleidung, die vor allem von den Frauen getragen wird. So hatte fast jedes Dorf seine eigene Kleidung.
In einem kleinen Dörfchen haben wir nach einem Restaurant zum Mittagessen Ausschau gehalten. Nachdem wir eins gefunden hatten und fragten, wurden wir hereingewunken. Das ganze entpuppte sich aber als Familienfeier. Wir wurden daraufhin gleich eingeladen und durften mit essen. Es gab hier Hot Pot mit Fleisch und Gemüse und natürlich Reis. Uns wurde dann auch gleich Reisschnaps und Bier angeboten, da haben wir aber dankend abgelehnt, wir hatten ja noch ein paar Kilometer vor uns. Die Jungs am Tisch erklärten uns über den Handyübersetzter, dass es der letzte Tag des Weihnachtsfest oder Neujahrsfest ist, allerdings haben wir das dann nicht so ganz nachvollziehen können. Nach ein paar Selfies und Erklärungen über unseren Trip, ging es bei schönsten Wetter weiter entlang am Fluß. Am Abend fanden wir dann einen tollen Platz zum Campen, direkt am Fluss und konnten in sehr klarem Wasser baden.
Die nächsten Tage blieben wir am Fluss, aber das Wetter und die Straßen wurden schlechter. Wie immer in China haben wir viele Baustellen passiert und teilweise sehr kaputte Straßen befahren. Nachdem Regen, war dann alles ziemlich schlammig. Die Bikes und Taschen sahen so jeden Tag ziemlich dreckig aus.
Unser Ziel sollte Guilin sein, welches besonders durch seine berühmten Karstberge und die einzigartige Landschaft bekannt ist. Als wir kurz vor der Stadt eine kurze Pause gemacht haben, passierte uns ein Französisches Pärchen auf einem Tandem. Wir haben Sie in der Stadt dann wieder getroffen und sind zusammen ins Ease Hostel in Guilin gefahren. Die Beiden sind seit unserer Ankunft neben Solo.Stan mit dem wir eingereist sind, die ersten Radtouristen die wir in China treffen und es war schön mal ein paar andere Radler zu hören. Im Hostel haben wir dann auch Tom aus der Schweiz getroffen, der ebenfalls eine Radtour durch Südostasien macht. Besonders freuten wir uns auch auf Seth aus England den wir bereits in der Türkei getroffen haben. Wir haben immer wieder versucht uns zu sehen und in Guilin sollte es nun endlich klappen. So konnten wir wieder ein paar coole Stories hören und haben einige Erfahrungen austauschen können.
Guilin ist vorallem durch die berühmten Karstberge bekannt welche viele Touristen anziehen So gibt es in der Stadt viele Parks, Berge und Höhlen zu besichtigen. Allerdings wird hier für jede einzelne Anlage ordentlich Geld verlangt, typisch China eben. Für das Wahrzeichen der Stadt den Elefantenrüsselberg muss man stolze 15 Euro zahlen, um nur einen Blick auf das Loch im Fels werfen zu können. Frank hat sich die Schilfrohrflötenhöhle angeschaut, die selbst schon vom Staatsoberhaupt Xi Xingping besucht wurde. Die Tropfsteinhöhle ist wirklich beeindruckend und riesengroß. Durch die farbige Beleuchtung entsteht eine tolle Atmosphäre und setzt das ganze exzellent in Szene. Patrick war mit Tom in 7 Bikeläden um ein Paar Griffe für ihn zu finden, doch Qualität ist Mangelware. Alles in allem haben wir 3 Nächte in Guilin verbracht, um uns zu erholen 🙂
Nach Guilin ging es noch in den Touristen Ort Yangshuo, der auf unserem Weg nach Nanning liegt. Hier gibt es noch weitaus höhere und imposantere Karstberge als in Guilin zu besichtigen. Die Stadt ist eine Touristenmagnet, überall Bars und Restaurants und man sieht hier überdurchschnittlich viele Nichtasiaten sowie wird man überall auf der Straße und vor den Restaurants auf Englisch angesprochen, untypisch für China. Die Landschaft ist wirklich einzigartig, allerdings hatten wir ziemlich schlechtes Wetter und so nicht den besten Ausblick. Nach einem weiteren Tag Pause in Yangshuo geht es für uns weiter nach Nanning. Dort wollen wir unser Vietnam Visum beantragen, d.h. so langsam neigt sich unser China Aufenthalt dem Ende entgegen.
Hier noch ein paar Eindrücke von Yangshuo