Zahlen Daten Fakten Kirgisistan 2022

Ich möchte euch hier in diesem Beitrag gerne noch ein paar Zahlen, Daten und Fakten präsentieren, die ich während der Reise gesammelt und dokumentiert habe. Das gibt nochmal einen anderen Einblick in die Reise und man kann so den Trip nochmal ganz anders nachvollziehen und auswerten. Dann legen wir mal los !!!

On the Road

Tage Insgesamt: 38

Fahrtage: 21

Kiliometer: 1.761 km

Höhenmeter: 18.410 hm

Höchster Punkt: Kegety Pass 3.780m üNN

Tiefster Punkt: Vom Airport nach Bishkek 630 m üNN

Längste Distanz: 150 km (Sussamyr Tal – Toktugul Stausee)

Kürzeste Distanz: 53,8 km (Aufgrund Magen-Darm-Infekt)

Höchste Durchschnitts-Geschwindigkeit: 30,2 km/h Balykchy – Tokmok 112 km

Niedrigste Durchschnitts-Geschwindigkeit: 5,6 km/h, letzten 20 km Kegety Pass

Top Speed: 82 km/h Abfahrt Ala Bel Pass

Übernachtung

Zelt: 13

Hostel: 15

Guesthouse (Frühstück & Abendbrot): 5

Hotel: 3

Eingeladen: 2 Nächte

Kosten

Übernachtung: 272 € 

Essen: 254 €

Transport: 47,50 €

Sonstiges: 18,50€

Gesamt: 585 €

Flug mit Radmitnahme: bei Turkish Airlines ca. 1000€

Defekte

Hier kann ich nix berichten. Ich hatte keinen Platten, keine Defekte am Rad oder an der Ausrüstung. Ich habe nix verloren und konnte alles wieder unbeschädigt mit nach Hause nehmen.

Fakten

Besonders Positive Momente

Das waren zum einen die vielen, tollen und inspirierenden Menschen, die ich getroffen habe. Das begann mit Gabi, 64 Jahre, und Walter, 74 Jahre, aus Mönchengladbach, die mir eindrucksvoll bewiesen, was im Alter mit Wille und Entschlossenheit möglich ist. Sie hatten einige tolle, inspirierende Geschichten auf Lager und machten mir wieder einmal klar, dass man sich selbst nur im Weg steht, wenn man seine Träume nicht erreicht und man soll das, was man tun möchte, nicht auf später verschieben. Leben ist jetzt und nicht erst, wenn man Rentner ist.

Zum anderen war es die Begegnung mit vielen Einheimischen entlang der Straße, die mir immer freundlich grüßten, helfen wollten und immer sehr interessiert an mir waren. Etwas, was ich bereits jetzt in Deutschland vermisse, ist, dass man sein Gegenüber sieht und wahrnimmt, anstatt bedeutungslos nebeneinander her zu leben und ihm kein Lächeln zu schenken. Der Hirte Bacha, der mich vor potentiellen Wölfen beschützen wollte, zeigte mir Kirgisische Gastfreundschaft und wie sich das Leben als Hirte mit seinen Ziegen so gestaltet.

Dann war da noch Shamurat, der die Pamir Extreme Mountain Lodge in Sary Tash betreibt, wo ich 2 Tage verbrachte und dort mit mir in sehr gutem Englisch Rede und Antwort stand. Er hat eine tolle Vision und ein wunderschönes Guesthouse mit einem grandiosen Ausblick, welches sich mit Sicherheit das ein oder andere Hotel in Europa wünschen würde.

Und ich erlebte die abenteuerlichste Busfahrt meines Lebens von Ost zurück nach Bishkek. 14h Fahrt durch Kirgisistan bei Nacht. Hatte ich bei der Fahrt teilweise Angst wegen der irren Fahrweise, möchte ich das Ganze nicht missen wegen der vielen lustigen und erheiternden Momente mit den Menschen. Wer dazu mehr lesen möchte, kann das im Blogebeitrag „Bus Racing Kirgisistan“ tun.

Zurück in Bishkek traf ich im Tunduk Hostel viele Radfahrer und andere Reisende, was immer wieder spannend ist, weil man hier immer tolle infos bekommt über Routen und interessante Plätze. Im Tunduk Hostel traf ich auch Ahmad, der mir mit seiner Geschichte von der Flucht aus dem Iran 2009 eine bemerkenswerte Story voller Mut und Entschlossenheit erzählte und was es heißt auf seine innere Stimme zu erhöhen. Auch nicht vergessen will ich die Familie, die mich nach dem Kegety Pass und Gewitter nachts bei sich aufnahm, sodass ich im Trockenen übernachten konnte. Erst kampierte ich auf ihrem Grundstück ohne zu fragen und später wurde ich dann noch zum Übernachten eingeladen. In Deutschland hätte manch ein Mitbürger bei ersterem schon mit Anzeige gedroht und das Schlimmste erwartet. Eine tolle Begegnung hatte ich noch zum Ende meiner Tour als ich Thomas aus der Schweiz traf, mit dem ich die letzten beiden Tage nach Bishkek zurück geradelt bin. Wir haben uns super verstanden und konnte uns sehr gut austauschen.

Was wir natürlich nicht vergessen dürfen, ist die Landschaft in Kirgisistan, die mich auch nach dem zweiten Besuch immer wieder umgehauen hat. Die hohen, schneebedeckten Berge, die sanfte Graslandschaft, die häufig aussieht wie gemalt und teils schroffe Felsformationen, sowie die oftmals weite und offene Landschaft, laden zum Träumen und Verweilen ein. Unser Planet ist wunderschön. Highlights waren für mich hier der Ort Sary Tash, Tulpar Kol See am Pik Lenin, Kegety Pass und der Yssy Köl See.

Hier noch ein Paar Foto Highlights

Herausfordernde Momente

Natürlich gab es auch Situationen, die mich herausgefordert haben. Das war zum einen der häufig extrem auftretende Gegenwind, der mich manchmal mit nur 5 km/h vorankommen ließ. Das war für mich gerade am Anfang schwer zu akzeptieren, da ich ja geplant hatte zu einer gewissen Zeit an einem Ort zu sein. Ganz nach dem Zitat von John Lennon: „Leben ist das, was passiert, während Du dabei bist andere Pläne zu machen“.

Außerdem gesundheitliche Probleme, wie meine Magen-Darm-Infekt am Anfang der Tour. Sowas wünscht sich natürlich keiner. Manchmal ist sowas in Ländern wie Kirgisistan nicht immer vermeidbar, wenn man gerade viel mit Einheimischen in Kontakt ist. Das war es dann aber auch schon was mir an negativen Dingen bewusst einfällt.

Was habe ich gelernt!

Die Reise sollte für mich ein Reflektieren und nach-Innen-gehen sein. Durch das viele Alleinsein hatte ich dazu auch ausreichend Gelegenheit und habe mir viele Dinge durch den Kopf gehen lassen und notiert. Ich habe viele Impulse bekommen in der Stille mit mir selbst, was sich für mich richtig anfühlt und was nicht. Dazu gehört für mich immer genau zu wissen, was will ich in meinen Leben haben will und was ich nicht haben will, sodass ich ein hohes Maß an Klarheit habe, wie mein Leben für mich sein soll.

Durch das reale Erleben anderer Kulturen kann man für sich persönlich natürlich Vergleiche mit seinem alltäglichen Leben zuhause ziehen. Durch die anderen Lebensumstände in Kirgisistan konnte ich für mich erleben in welch einem Luxus wir in Deutschland leben. Das Leben dort in Kirgisistan ist in manchen Regionen deutlich rauer als das, was wir kennen. Einige Nomaden-Familien leben weit weg von öffentlichen Einrichtungen oder Einkaufsmöglichkeiten, einfach nur im Einklang mit der Natur und ihren Nutztieren. Den Großteil an Nahrungsmitteln etc., den sie benötigen, erzeugen sie selbst. Die Menschen an diesen Orten empfangen einen häufig extrem freundlich und strahlen für mich eine immens große Lebensfreude und Zufriedenheit aus, was ich manchmal bei uns in Deutschland vermisse. Wo wir doch alles haben und im Überfluss leben. Doch habe ich persönlich das Gefühl, dass es bei einigen darum geht: mehr ist besser und deswegen können sie gar nicht mit ihrem jetzigen Leben zufrieden sein, weil ja immer noch mehr geht. Die Frage „Wie viel ist genug“, ging mir dabei oft durch den Kopf und mir wurde für klar, dass ich eigentlich alles habe, was ich brauche. Ich müsste eher sogar wieder mehr Dinge loslassen. In diesem Sinne: „Wie viel ist für euch genug“?

Wenn ihr weitere Fragen zu Details der Reise habt oder euch noch Fragen unter den Nägeln brennen, schreibt mir einen Kommentar oder eine Nachricht über das Kontaktformular!

Und da eine große Nachfrage besteht wird es zeitnah einen Reisevortrag darüber geben !!! Gebe ich dann noch rechtzeitig auf allen Kanälen Bescheid.

2 Gedanken zu “Zahlen Daten Fakten Kirgisistan 2022

  1. Toll geschrieben und zusammengefasst! Habe Kirgistan auch geliebt, bin aber – anders als du – 2018 mit dem Wohnmobil durchgefahren. Wir haben viele Radler getroffen. Ein ganz besonders herausfordernde Art des Reisens. Gut gemacht. Carry on 😉 Claudi

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    • Hallo Claudi,
      vielen lieben Dank für deine wertschätzenden Worte. Ja in die Landschaft kann man sich extrem schnell verlieben. Mit Wohnmobil in Kirgisistan klingt für mich auch nach viel Spaß, vielleicht mach dich das nochmal später z.B mit einem UAZ Buchanka.

      Wünsche dir eine gute Zeit !

      Grüße Frank

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